Diabetes mit 50 plus
Diabetes mellitus tritt in jedem Alter auf. Die Ursachen können Veranlagung, erworbene körperliche Eigenschaften oder Lebensführung sein. Am häufigsten tritt bei Menschen, welche die Diagnose in höherem Lebensalter erhalten, ein so genannter Typ-2-Diabetes auf.
Formen des Diabetes im ALter
Diabetes bei Erwachsenen ist keine einheitliche Erkrankung. Es gibt sehr unterschiedliche Formen. Prinzipiell können diese alle auch im höheren Lebensalter auftreten. Der bisher so genannte Typ-2-Diabetes ist die häufigste Form. Seltener sind ein Typ-1-Diabetes oder Diabetesformen aus der Gruppe 3.
Doch diskutieren Wissenschaftler neuerdings sehr ernsthaft, die Diabetesformen noch ganz anders einzuteilen, um die unterschiedlichen Ursachen und Verläufe unterscheiden zu können. In diesem Zusammenhang wird Diabetes bei Erwachsenen unterschieden je nach vorhandener Insulinproduktion, Insulinresistenz, speziellen Immunreaktionen, Verlauf und Prognose. Dies hat dann auch Konsequenzen für die Behandlung. Noch aber ist diese neue Einteilung nicht allgemein eingeführt. Es gilt noch die Einteilung der WHO (Weltgesundheitsorganisation) von 1997.
Literatur
- www.aerzteblatt.de/archiv/14670/Klassifikation-und-Diagnose-des-Diabetes-mellitus
- Zaharia O.P. et al.
Risk of diabetes-associated diseases in subgroups of patients with recent-onset of diabetes.
A 5-year follow-up study.
The Lancet Diabetes&Endocrinology.
DOI: doi.org/10.1016/S2213-8587(19)30187-1 - www.aerztezeitung.de/Medizin/Fuenf-neue-Subtypen-von-Typ-2-Diabetes-85855.html
Testen Sie Ihr Risiko
Symptome eines Diabetes bei Erwachsenen können häufig fehlen oder erst sehr spät auftreten. Der wissenschaftlich bewährte Risikotest FINDRISK erlaubt Ihnen, Ihr persönliches Risiko zu erkennen und ggfs. in Absprache mit Ihrem Arzt etwas dagegen zu tun.
Nutzen Sie auch die von den Krankenkassen unterstützten Vorsorgeuntersuchungen wie z. B. den Gesundheits-Check ab 35, der einen Diabetes-Test beinhaltet und alle zwei Jahre kostenfrei in Anspruch genommen werden kann.
Diabetes kommt eventuell "wie ein Dieb in der Nacht"
Diabetes kann sich häufig schleichend oder unbemerkt entwickeln. Da er trotzdem zu Folgeschäden wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Durchblutungsstörungen oder Nervenschäden führen kann, ist es wichtig, ihn rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln. Es empfiehlt sich daher, wenn Sie ein erhöhtes Risiko haben (erkennbar durch den Risikotest FINDRISK), mindestens einmal jährlich ihre Blutzuckerwerte, Blutfette und den Blutdruck überprüfen lassen.
Typische Symptome für Diabetes
Sehr häufig bei Typ 1, seltener bei Typ 2:
Müdigkeit, Schwäche, Antriebsarmut, vermehrter Harndrang, gesteigertes Durstgefühl und Infektionen (z. B. Harnwegsinfekte, Abszesse), trockene Haut, schlecht heilende Wunden (insbesondere gefährlich an den Füßen), Veränderungen der Sehschärfe im Tagesverlauf oder Gefühllosigkeit an Händen und Füßen.
Häufige Diabetesursachen im Alter
Mit steigendem Lebensalter lässt häufig die Insulinproduktion der Langerhans´schen Inseln in der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) nach. Die Ursachen können vielfältig sein. Nicht selten liegt dies an einer angeborenen oder erworbenen Insulinresistenz. Diese wird in jüngeren Jahren noch durch eine vermehrte Produktion von Insulin in den Langerhans´schen Inseln der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) ausgeglichen. In fortgeschrittenem Alter kann bei entsprechender Veranlagung und aus weiteren unbekannten Gründen dies dann zur "Erschöpfung" führen, so dass Insulin nicht mehr in ausreichender Menge bereitgestellt werden kann. Vorbeugend sollte man sich angemessen ernähren, sich ausreichend bewegen und ein eventuell bestehendes Übergewicht normalisieren. Man sollte besonders Nahrungsmittel und Getränke mit Zucker in hoher Konzentration vermeiden. Ein Typ-1-Diabetes lässt sich derzeit allerding nicht vermeiden.
Häufig gesellen sich in höherem Alter zu Diabetes auch Fettstoffwechselstörungen, Bluthochdruck und Übergewicht. Diese begünstigen ebenfalls Folgeerkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Durchblutungsstörungen oder Nervenschäden. Ein dann auftretender „Diabetischer Fuß“, Nervenleiden (Polyneuropathie) oder Augenerkrankungen führen zu erheblichen gesundheitlichen Einschränkungen, Herz-Kreislauferkrankungen zu einer verkürzten Lebenserwartung.
Insulinresistenz
Insulin ermöglicht es bestimmten Zellarten wie Leber- Muskel- oder Fettzellen, die wichtige Glukose aufzunehmen. Fehlt Insulin oder wirkt schlecht, steigt der Zuckergehalt im Blut und Gewebe an. Dies führt auf Dauer zu Folgeschäden. Übergewicht und Bewegungsmangel begünstigen eine Insulinresistenz (Insulin-Wirkstörung). Diese kann auch aus anderen Ursachen heraus auftreten und zu Diabetes führen.