CGM-Kampagne von Pandemie gebremst

Ein engagiertes Team voller Elan, wichtige Anliegen, Interesse bei den Institutionen – und dennoch geht alles nur langsam voran. Dafür wird im Hintergrund weitergearbeitet. 

Die Pandemie erschwert das Schulen von Pflegekräften – vorerst noch.

Die ersten Schulungen zur kontinuierlichen Glukose-Messung (CGM) in der Altenpflege sind auf großes Interesse gestoßen. Unser Schulungskonzept, auf der Grundlage unserer diabetologischen Erfahrung entwickelt, muss nach den verschiedenen Pilotschulungen allerdings verändert, vereinfacht, aufgeteilt und auch wesentlich ergänzt werden. Um was geht es dabei? Zunächst reicht es nicht aus, die Pflegepersonen zu schulen. Unbedingt müssen die betreuenden Ärzte „mit ins Boot geholt“ werden, denn diese entscheiden über die Verordnung, müssen vom Nutzen überzeugt sein, die Indikationen und Anwendung kennen und die therapeutischen Vorteile nutzen. Diese Ärzte-Fortbildungen sollten schon längst gestartet sein, sind aber durch die Pandemie gestoppt. Denn sie werden sinnvollerweise durch Fortbildungen auch der Arzthelferinnen (MFA) ergänzt, und deren Anwenderschulung erfordert auch Anleitung zur Handhabung in Präsenz.  

Die Schulung in der Pflege hat nicht nur das Ziel, die Methode vorzustellen und deren Anwendung zu trainieren. Sie soll auch Verständnis für die Besonderheiten des Diabetes im Alter vermitteln, insbesondere des Typs 1. Denn vielfach werden ja solche Betroffenen pflegebedürftig, welche jahre- und jahrzehntelang ihren Diabetes souverän mit allen Hilfsmitteln gemeistert haben. Diese müssen nun aber dies alles und sich selbst fremden und fachlich nicht so mit den Besonderheiten des Typs 1 vertrauten Pflegepersonen anvertrauen. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass das Interesse an dieser Fülle von Inhalten groß ist. Die Vermittlung ist jedoch aufwändig und erfordert wesentlich mehr Zeit dadurch, dass sehr viel Grundlegendes weitergegeben werden muss. Dies soll nicht in einer „Schnellbleiche“ geschehen, sondern nachhaltig bleiben, damit neue Qualität der Behandlungspflege entsteht. Daher wollen wir daraus eine Zertifizierung entwickeln. Diese wird Pflegestandards entwickeln, erläutern und anpassen. Trotz des bestimmt großen Aufwands sind daran Pflegeeinrichtungen interessiert. Denn sie können damit ja auch Vertrauen der Betroffenen und Angehörigen schaffen und pflegen. Diese wollen zunehmend wissen, dass die speziellen Bedürfnisse und Notwendigkeiten bei Diabetes qualifiziert erbracht werden, wenn sie sich entscheiden, wem sie sich oder ihre Lieben zur Pflege anvertrauen wollen. Und zunehmend und zu Recht wird ja auch Qualität in der Aufsicht durch die Behörden und Kassen.

 

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